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Fisch-Rettungsaktion an der Weschnitz

Jugendgruppe beteiligt sich an Fisch-Rettungsaktion

Lorsch, Weschnitz, 13. Oktober 2017

Ein herrlicher Oktobertag bahnte sich an

Ein herrlicher Oktobertag bahnte sich an.

Es waren Herbstferien in Hessen. Zeit für stressgeplagte Schüler zu relaxen und angeln zu gehen. Für diejenigen denen es trotzdem langweilig ist gibt es aber auch andere Möglichkeiten sich zu beschäftigen, draußen in der Natur zu sein und vielleicht sogar etwas Sinnvolles zu tun.

 

Da kam uns, nämlich Jugendwart Rolf und den Jugendlichen Liam, Marlon und Semdin, die großangelegte Fisch-Rettungsaktion im Naturschutzgebiet „Weschnitz-Insel von Lorsch“ gerade recht.

Die Fischretter vom Anglerverein Darmstadt v. l. n. r.: Jugendwart Rolf, Semdin, Marlon und Liam

In einer über 20 Jahre angedachten Renaturierung des Flüsschens Weschnitz, der Zusammenführung der beiden Flussarme „Alte und Neue Weschnitz“ im Polder von Lorsch auf einer Gesamtlänge von 2,4 Kilometern, wurde es nun nach vielen politischen Debatten Wirklichkeit, und die Vermessungs- und Vorbereitungsarbeiten konnten beginnen.

 

Mitte Juni begannen dann die Bagger- und Erdbewegungs-Arbeiten. Verantwortlich zeichnen das Land Hessen, der Gewässerverband Bergstraße, die Stadt Lorsch und der Pächter des Flusses, der ASV Lorsch-Einhausen. Die Medien haben immer wieder berichtet.

Bereits Anfang Oktober, früher als geplant, waren die Baggerarbeiten weitestgehend abgeschlossen. Dern neu vorgezeichntet Gewässerverlauf ist naturnah geworden.

Nach dem vorläufigen Abschluss der aufwändigen Baggerarbeiten und Erdbewegungen konnte nun dieser Tage der Wasserspiegel zunächst der Neuen- und später der Alten-Weschnitz gesenkt werden und die Rettung der Fische und Amphibien begann. An jeweils zwei Wochenenden, Freitag bis Sonntag, waren 200 freiwillige Helfer, Angler sowie auch Natur- und Tierliebhaber, dem hessenweiten Aufruf zur Fischrettung gefolgt.

Rund 200 freiwillige Helfer aus Angelvereinen, Naturschutzverbänden und der Bevölkerung waren dem hessenweiten Aufruf zur Fischrettung gefolgt

Wir hatten uns für Freitag, den 13.10.2017 eingeschrieben. So fuhren wir um 7 Uhr zum Treffpunkt ins Naturschutzgebiet „Weschnitzinsel von Lorsch“ und harrten der Dinge, die kommen sollten. Nach Begrüßung und Einweisung ging es dann um 9 Uhr los. Mit drei Elektro-Fischer-Teams arbeiteten sich die eingeteilten Helfer, bewaffnet mit Stiefeln und Eimern, langsam flussaufwärts.

Mit drei Elektro-Fischer-Teams arbeiteten sich die eingeteilten Helfer langsam flussaufwärts.

Tausende von Fischen aller Art, darunter Döbel, Hasel, Nasen, Barben und natürlich auch jede Menge Schwarzmundgrundeln landeten zunächst in den Eimern, aber auch einige seltenere Fischarten wie Bitterling, Steinbeißer oder Neunaugen.

Jede Menge Döbel (links) landeten in den Eimern, aber auch einige seltenere Arten wie der Steinbeißer (rechts)

Die Eimer mit den Fischen wurden dann auf dem Damm positioniert und von zwei regelmäßig patrouillierenden Fischtransporter-Autos abgeholt und dann zur Fischrutsche unterhalb des Verwaltungsgebäudes vom Gewässerverband Bergstraße gefahren, an die Stelle, wo sich alte und neue Weschnitz nun vereinigen. Dort wurden die Fische putzmunter in ihr neues Biotop entlassen.

Die Fischrutsche des ASV Lorsch-Einhausen, Marke Eigenbau, funktionierte hervorragend

Die Organisatoren vom Gewässerverband Bergstraße hatten wirklich an alles gedacht. Ein großes Lob an dieser Stelle

Nach einem Mittagessen traten wir die Heimreise an, zumal der nächste Trupp von Helfern für die „Nachmittags-Schicht“ bald eintreffen sollte.

 

Mit einem guten Gewissen, etwas für unsere Natur und die Fische im Allgemeinen bewegt zu haben, verweilten und angelten wir anschließend noch spontan und bei bestem Herbstwetter ein paar Stündchen an unseren Waldteichen und versuchten unser Glück. Wie gut, dass ein „richtiges Anglerauto“ permanent mit Angeln und Ausrüstung beladen ist…

„Mit gutem Gewissen etwas für unsere Natur und die Fische im Allgemeinen bewegt zu haben“

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